Tim Buckley
Tim Buckley wird am 14. Februar 1947 in Washington, D.C. geboren und stirbt am 28. Juni 1975 an einer Überdosis Heroin in Santa Monica, Kalifornien.
Inhaltsverzeichnis
Genre
Singer/Songwriter, Folk-Rock, Jazz, Funk
Biographie
Tim Buckley lebt als Kind in New York und zieht später nach Kalifornien. Mitte der 60er wird er vom Manager von Mothers Of Invention, Herbie Cohen entdeckt und bekommt durch ihn einen Vertrag bei Elektra. Mit 19 veröffentlicht er sein selbstbetiteltes Debütalbum, auf dem schon seine ungewöhnliche und vielseitige Gesangsstimme zur Geltung kommt. Bis dahin arbeitet er mit dem Musiker Larry Beckett zusammen, doch nachdem dieser von der Armee eingezogen wird, produziert Buckley sein Material selbst obwohl er was Gesang und Instrumente angeht Autodidakt ist. 1967 erscheint das zweite Album Goodbye And Hello, das immerhin ein minimaler Chartserfolg ist.
Das 1968er Album Happy Sad beinhaltet viele Jazz-Elemente, die nicht zu seinem Folk-Image passen und sein Publikum befremden. Nichtsdestotrotz bleibt Buckley auf seinem eigenen Kurs, da er sich nicht vom Publikum oder dem Business beeinflussen lassen will. Er führt Songs auf, die keinen Gesang an sich beinhalten, sondern bei denen Buckleys Stimme als Instrument fungiert. Fast gleichzeitig erscheinen 1969 die beiden Alben Lorca und Blue Afternoon, wobei Buckley auf ersterem seinen experimentellen Willen mit extravaganten Gesangspassagen und dissonanter Musik völlig freien Lauf lässt und auf dem zweiten eher konventionellere Musik spielt, jedoch verkaufen sich beide Alben gleich schlecht.
1970 erscheint Starsailor, das als Buckleys wichtigstes Werk gilt, da es ein Gleichgewicht zwischen Improvisationen und durchdachten Songstrukturen findet. Nichtsdestotrotz ist es ein kommerzieller Flop und auch seine Live-Auftritte wirken auf das Publikum immer abschreckender, er nähert sich bald dem völligen Ruin, verfällt Drogen und Alkohol und verdient sich mit Nebenjobs Geld. Als er zwei Jahre später als Musiker wieder auftaucht, verblüffen die neu erscheinenden Platten einmal mehr. Weder Folk noch Jazz, sondern eine Mischung aus Soul und Funk sind auf den Alben zu hören, die in den nächsten Jahren erscheinen, Greetings From L.A. 1972, Sefronia 1973 und Look at The Fool 1974.
Der Stilwechsel nützt Buckley nichts, denn er bringt auch keinen Erfolg. Nach einem Auftritt in Dallas konsumiert er zum ersten Mal nach längerer Abstinenz Heroin und Alkohol, als Folge davon stirbt er am 28. Juni 1975 mit 28 Jahren.
Zwanzig Jahre später feiert sein Sohn Jeff Buckley Erfolge als einzigartiger Sänger und Musiker, bevor auch er früh mit 31 Jahren verstirbt.
Line-Up
- Tim Buckley (Gesang, Gitarre)
als unterstützende Musiker u.a.:
- Larry Becket (Co-Songwriter) (bis 1967)
- Lee Underwood (Gitarre, Keyboard)
- John Farsha (Gitarre)
- Brian Hartzler (Gitarre)
- Jim Fielder (Bass)
- Jimmy Bond (Bass)
- John Miller (Bass)
- John Balkin (Bass, Orgel)
- Jerry Yester (Keyboard)
- Van Dyke Parks (Klavier)
- David Friedman (Percussion)
Diskographie
Alben
- 1966 Tim Buckley (Asylum Records)
- 1967 Goodbye And Hello (Asylum Records)
- 1969 Happy Sad (Asylum Records)
- 1970 Blue Afternoon (Straight Records)
- 1970 Lorca (Asylum Records/Elektra)
- 1970 Starsailor (Rhino/Bizarre Records)
- 1972 Greetings From L.A. (Rhino/Bizarre Records)
- 1973 Sefronia (Manifesto Records)
- 1974 Look At The Fool (Manifesto Records)
Live
- 1990 Dream Letter: Live In London 1968 (Manifesto Records)
- 1994 Live At The Troubadour 1969 (Manifesto Records)
- 1995 Honeyman (Manifesto Records)
- 1999 Once I Was
- 2000 Copenhagen Tapes
- 2009 Live at the Folklore Center, NYC – March 6, 1967 (25. August / Tompkins Square)
Compilations
- 1983 Best Of Tim Buckley
- 1984 The Late Great Tim Buckley
- 1991 Peel Sessions
- 1999 Works In Progress
- 2001 Morning Glory: The Tim Buckley Anthology
- 2001 The Dream Belongs To Me: Rare And Unreleased 1968-1973 (Manifesto Records)
Charts
Jahr | Titel | Charts | |||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
D | US | UK | A | CH | S | F | NOR | FIN | NZ | ||
1967 | Goodbye And Hello | - | 171 | - | - | - | - | - | - | - | - |
1969 | Happy Sad | - | 81 | - | - | - | - | - | - | - | - |
1970 | Blue Afternoon | - | 192 | - | - | - | - | - | - | - | - |
Jahrescharts
Jahr | Titel | Kritiker Charts |
---|---|---|
NME | ||
1990 | Dream Letter: Live In London 1968 |
All-Time-Charts
- Goodbye And Hello
- Happy/Sad
- Blue Afternoon
- Starsailor
- Greetings From L.A.
- # 91 in Die besten Alben aus 5 Jahrzehnten (Rolling Stone (D), 1997)
- # 218 in Die 500 besten Alben aller Zeiten (Rolling Stone (D), 2004)
Kompilationbeiträge
- 1995 "Martha" auf Step Right Up – The Songs of Tom Waits
- 2002 "Strange Feelin'" auf Me Without You (O.S.T.)
- 2006 "Wings", "Once I Was", "Sing A Song For You", "Wayfaring Stranger" auf Forever Changing: The Golden Age of Elektra Records 1963–1973
Trivia
- Tim Buckley wurde mit dem Song „Monterey“ von 1970 in die Liste 100 Great Voices des britischen Magazins Mojo gewählt (1994).
Referenzbands
- Van Morrison, Joni Mitchell, Warren Zevon
- wurde beeinflusst von: Johnny Cash, Hank Williams, Nat King Cole, Bob Dylan
- beeinflusste: Nick Drake, Starsailor, The Cocteau Twins, Radiohead, James Walsh, This Mortal Coil
Coverversionen
Tim Buckley covert...
- Dolphins von Fred Neil
- Martha von Tom Waits
- Who Do You Love von Bo Diddley
Tim Buckley wird gecovert von...
- John Frusciante – Song to the Siren (auf The Empyrean)
- This Mortal Coil – Song to the Siren
- Robert Plant – Song to the Siren
- Sufjan Stevens – She Is