Plattenmeister
Plattenmeister | ||
---|---|---|
Plattenmeister sagt Moin. | ||
Genres: | Crossover Lo-Fi HipHop Industrial Electronica Indiepop Experimental | |
Ort: | Lübeck/Lensahn/Silberstedt | |
Aktiver Zeitraum: | seit ca. 1988 | |
Vertriebe: | EFA | |
Homepage: | Plattenmeister.de |
Plattenmeister ist ein Indie-Label aus Schleswig-Holstein, das sich in den 1990er Jahren einen Namen in Sachen abgedrehter und schräg-witziger Musik, oftmals mit spezifisch norddeutschem Einschlag, machte.
Inhaltsverzeichnis
Info
- "Sie sind die Könige des Dilettantismus. Der totale Schwachsinn, und das teilweise in gute Musik gepackt. Sie kommen da irgendwo aus dem Norden, sind überzeugte Potheads, sind lustig und bringen auch wirklich gute Platten raus." (Ralf Köster vom Label TFSM über Plattenmeister)
Im Jahre 1990 wurde dann mit leicht verändertem Personal – inzwischen war Klaus "Schlips" Gebauer aus Wuppertal hinzugestoßen – ein Neuanfang gemacht: Man nannte sich fortan Plattenmeister, spezialisierte sich auf deutschsprachige Musik und konnte unter anderem die Crossover-Hoffnungsträger Das Auge Gottes unter Vertrag nehmen und mit dem Ska von Messer Banzani einen kleinen Indie-Erfolg einheimsen. Danach war aus den bekannten finanziellen Gründen wieder einmal Pause angesagt, bis sich ab 1992 die Veröffentlichung des ersten Flugschädel-Albums anbahnte, das bis heute als einer der Plattenmeister-Klassiker gilt.
Über Flugschädel kam es dann auch zum Kontakt mit der aufstrebenden HipHop-Truppe Fischmob aus Flensburg. Diese trugen ebenfalls entscheidend zur finanziellen Gesundung des Unternehmens Plattenmeister bei, denn ihre dort 1995 erschienene Debut-LP "Männer können seine Gefühle nicht zeigen" verkaufte sich über fünfzigtausend Mal, vom Charterfolg des in Kooperation mit Alternation/Intercord erschienen Zweitlings "Power" ganz zu schweigen.
Zu den weiteren Veröffentlichungen gehörten u.a. die Bizarro-Liedermacherin Greta Schloch, die Flugschädel-Schüler 2 Ohm, LoFi-Indie-Popper der Marke Gautsch, Fred Adrett und Lotte Ohm., eher östlich-realsozialistisch geprägte Gruppen wie Herbst in Peking, die Schweden (!) von IFA Wartburg und die Bolschewistische Kurkapelle Schwarz-Rot sowie diverse Nebenprojekte der Hauptbands (Adolf Noise, Gunpowder Elektrick, Mikolajewicz...). Mit dem Erfolg von Fischmob, Adolf Noise, IFA Wartburg und anderen herrschte auch ein größeres Medieninteresse an dem kleinen Label. Kompilationen wie "Sozialamt bezahlt doch." (1997) oder "Medikamentedose" (1999) fanden größere Beachtung, und der Musikexpress widmete Plattenmeister-Acts gar eine ganze CD-Heftbeilage.
Nach der Hochphase in der zweiten Hälfte der Neunziger wurde es dann zunehmend ruhiger um Plattenmeister, was auch daran lag, dass viele Bands der ersten (bzw. "norddeutschen") Generation nicht mehr aktiv waren; allen voran die Chartbreaker von Fischmob nach dem Ausstieg von Sven Mikolajewicz. In den 2000ern verlagerte sich das Label mehr auf Multikulti-HipHop (Texta und Brotlose Kunst aus Österreich, außerdem Dejavue, Kirmes und Hörstuatz, aus denen später die immens erfolgreichen Madsen hervorgehen sollten) und kollaborierte mit ausländischen Labels (C.O.E.M. aus Belgien, April Records aus Dänemark, Beatservice aus Norwegen). Heute beschränkt sich die Aktivität von Plattenmeister, das von Silberstedt bei Schleswig aus geführt wird, auf die Verwaltung des Lagerbestandes.
Band-Roster (Auswahl)
- 2 Ohm
- Adolf Noise
- Bolschewistische Kurkapelle Schwarz-Rot
- Das Auge Gottes
- Dejavue
- Fischmob
- Flugschädel
- Fred Adrett
- Gautsch
- Gunpowder Elektrick
- Greta Schloch
- Herbst in Peking
- Hörstuatz
- Hofuku Sochi
- IFA Wartburg
- Kirmes
- Pulser SG
- Mikolajewicz
- Skrupel
- Texta
- Zimbo
Label-Compilations
- 1997 Sozialamt bezahlt doch.
- 1999 Medikamentedose
- 1999 Plattenbau (Remix-Compilation)
Adresse
- Plattenmeister
- Hochmoor 9
- D-24887 Silberstedt
- Tel. 04625-181222
- Fax 04625-181223