Party Diktator
Party Diktator | ||
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![]() Party Diktator | ||
Herkunft: | Bremen | |
Aktiver Zeitraum: | 1989–1996, einzelne Shows 2007–2009 | |
Genres: | Noisecore | |
Labels: | Amphetamine Reptile, X-Mist, Musical Tragedies, Überschall, Roadrunner | |
Homepage: | Party-Diktator.de | |
Matthias Weishoff: Bass Nick Neumann: Gesang Ole Wulfers: Gitarre Jens Ahlers: Schlagzeug | ||
Popel: Schlagzeug (1989–1992) |
Party Diktator waren eine Noisecore-Band aus Bremen.
Inhaltsverzeichnis
Bandgeschichte
1989 fanden sich Matthias Weishoff, Nick Neumann, Ole Wulfers und der originell benamste Popel in Bremen zu Party Diktator zusammen, nachdem sich die 1986 von Weishoff und "Popel" gegründete Vorgängerband Plasma Dummys aufgelöst hatte. Ihre Einflüsse bezogen die Vier hauptsächlich aus dem New Yorker No Wave sowie von Bands wie Stick Men, Phantom Tollbooth und No Trend. 1990 erschien die erste Single auf Überschall Records, die rasch ausgerechnet DJ-Gott John Peel auf das Quartett aufmerksam werden ließ, worauf er Party Diktator zu einer seiner legendären Sessions einlud. (Die 1991 aufgenommenen vier Tracks wurden allerdings nur auf Cassette veröffentlicht.) Auch in der regionalen Szene erspielten sich die Diktatoren einen Ruf als außergewöhnlich intensive Liveband, deren Performance auf Tonträger laut Kritikerstimmen allerdings immer nur teilweise eingefangen werden konnte. Das erste Album "Worldwide" erschien 1992 bei X-Mist, gefolgt von einer Split-7" mit den bundesdeutschen Hardcore-Pionieren Spermbirds.
Mittlerweile war der Ruf der Band bis ins Hauptquartier des US-Noise-Cheflabels Amphetamine Reptile vorgedrungen, und so kam es, dass Party Diktator 1993 in den Bandroster aufgenommen wurden. (Dem Drum-Hocker besetzte mittlerweile Jens Ahlers.) Allerdings verzögerte sich der Release ihrer ersten AmRep-Single "Stand Behind Line" (zu der auch ein Video gedreht wurde) bis 1994, so dass die Bremer schließlich das Angebot von Roadrunner Records für die Veröffentlichung ihres zweiten Albums annahmen, statt weiter im Stall von Tom Hazelmyer zu bleiben. Die LP erschien 1996 unter dem Titel "Dive Bomb" und konnte positive Kritiken ernten, was für die Liveshows des Quartetts (man spielte u.a. im Vorprogramm von Biohazard, Unsane und Shellac) weiterhin ebenfalls gelten sollte. Die anhaltende kommerzielle Erfolglosigkeit machte sich in Verbindung mit anderen Aspekten jedoch langsam bemerkbar, und noch 1996 wurden Party Diktator von den Mitgliedern schließlich zu den Akten gelegt. Nick Neumann und Jens Ahlers gründeten danach Chung, während Matthias Weishoff u.a. Snob Club und Terra Flop ins Leben rief, bei denen auch Alex Böll (Ex-Saprize) mitspielt. Erst 2007 kamen Party Diktator wieder für einige Benefiz-Auftritte zugunsten ihres Haus-Clubs Wehrschloss in Bremen zusammen, die einhellig als dem Erbe der Band angemessen bezeichnet wurden. Seitdem der Club 2009 seine Pforten schloss, ist jedoch auch das Kapitel Party Diktator endgültig für beendet erklärt worden. Es soll jedoch noch ein letztes Album mit raren und unveröffentlichten Tracks veröffentlicht werden.
Diskographie
- Alben
- 1992 Worldwide (CD, X-Mist)
- 1996 Dive Bomb (CD/LP, Roadrunner Records)
- Singles/EPs
- 1990 How Does It Feel?/No Name (7", Überschall Records)
- 1992 Your Choice Live Series (Live-7", Your Choice)
- 1993 Stand Behind Line/Quiet Line (7", Amphetamine Reptile)
- Sonstige
- 1991 Peel Sessions (4-Track-MC, Eigenvertrieb)
- 1992 Sawblade (Split-7" mit Spermbirds, Musical Tragedies)
- 1994 Released & Unreleased Tracks (Tape-Compilation, Eigenvertrieb)
- 1994 Unreleased Tracks (4-Track-Tape, Eigenvertrieb)
Kompilationsbeiträge
- 1994 Big Mouth (auf "Wohlstand", Human Wrechords)
- 1995 Stand Behind Me (auf "AmRep Motors 1995 Models", Amphetamine Reptile)
- 1995 Big Mouth (auf "Pogo Tribe Detector", Ox)
Referenzbands
- Harmful, Pendikel, The Bugs Know Best, Chung, Terra Flop, Snob Club, Plasma Dummys, Cows
- wurden beeinflusst von: Stick Men, Phantom Tollbooth, No Trend, Henry Rollins, Slint, Discharge, Helmet, Big Black