The White Stripes – Elephant
Elephant | ||
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The White Stripes | ||
Veröffentlicht: | 1. April 2003 | |
Label & Vertrieb: | V2 (27148) (US) XL Recordings (XL162) (Europa) | |
Albumlänge: | 49:42 Min. | |
Produziert von: | Jack White, Liam Watson | |
Genre: | Garage-Rock | |
Formate: | CD, 2LP | |
Singles: | 2003 Seven Nation Army 2003 I Just Don't Know What To Do With Myself 2003 The Hardest Button To Button 2004 There's No Home For You Here | |
Chronologie
2001 White Blood Cells
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Inhaltsverzeichnis
Line-Up
- Jack White (Gesang, Gitarre, Klavier)
- Meg White (Schlagzeug, Gesang)
Zum Album
Elephant ist das vierte Album der amerikanischen Band The White Stripes. Es wurde von November 2001 bis April 2002 in den Toe-Rag Studios in London aufgenommen.
Hatte die Band mit dem Vorgänger schon alle Kritiker und Hörer erreicht, so wurden sie mit Elephant zu der Institution in der Musikszene, als die sie seit diesem Zeitpunkt gelten. Seit dem Erscheinen des Albums wurden The White Stripes zu einem universellen Phänomen, das nicht mehr wegzudenken war. Dabei blieb die Gruppe aber immer eine "Indie-Band", nur eben eine Indieband von der jeder schon mal gehört hatte oder zumindest gehört haben musste. In kommerzieller Hinsicht war das Album das bis dato erfolgreichste, in England erreichte es Platz 1, in den USA Platz 6 (mit 1,7 Millionen verkaufter Platten), in Deutschland bekam Elephant Gold, nahezu alle Jahrescharts der bekannten Musikzeitschriften führten Elephant in Spitzenplätzen und schließlich gab es sogar zwei Grammys.
Dieser gigantische Erfolg lässt sich natürlich durch die vorangegangene Entwicklung erklären, durch den Szenerummel und den Hype, der sich mit jedem bisherigen Album steigerte und hier seinen Zenit erreichte. Aber man kann wohl auch davon ausgehen, dass es vor allem einem Song zu verdanken ist, dass The White Stripes mit Elephant dort hinkamen wo sie nun sind, dem Song, der alles zu überschatten schien, der auch Jahre später noch nahezu jeden auf die Tanzflächen trieb, der in vorher ungesehener Einigkeit vor allem Leser-Jahrescharts anführte, der Song, der bleiben wird, der Song mit "dem Bass am Anfang" (obwohl es gar keiner ist), dessen Riff (und nicht der Text) vom Publikum mitgegröhlt wird, der es als erste Single der Band in Deutschland 2008 in die Charts schafft, weil er durch die diesjährigen Fußball-EM-Stadionchöre wieder präsent wird und damit endgültig zum Massenphänomen wird: Seven Nation Army.
Selbst wenn man diesen Song-Monolith mit einbezieht, hat sich musikalisch seit De Stijl nicht so viel getan, doch die Musik scheint, trotz der in jeder Kritik zitierten Vorbilder (Black Sabbath, Bob Dylan, Led Zeppelin), ihre Wirkung nicht zu verlieren. Aus der Reihe tanzen hier In The Cold, Cold Night, da zum ersten Mal Meg White leadsingt, Little Acorns wegen seiner ungewöhnlichen Nachrichtensprechereinleitung und das finale It's True That We Love One Another, bei dem nicht nur Jack, Meg und als Gast Holly Golightly singen, sondern das auch musikalisch in keinerlei Hinsicht wie ein White Stripes-Song klingt. Alles in allem ist das Album jedoch wesentlich weniger zugänglich als sein Vorgänger, zu sehr unterscheiden sich die langsameren Stücke von den Krachern, die Songs wirken viel fragmentierter und beiläufiger, eine Entwicklung die zwei Jahre später mit Get Behind Me Satan noch konsequenter umgesetzt wird.
Tracklisting
CD-Version
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LP-Version
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Credits
- Alle Songs von The White Stripes, außer
- I Just Don't Know What To Do With Myself von Burt Bacharach und Hal David
- Monolog bei Little Acorns: Mort Crim
- Zusätzlicher Gesang bei It's True That We Love One Another: Holly Golightly
- Aufnahmetechniker: Liam Watson, Miti Adhikari, Noel Summerville
- Gemixt von Jack White, Liam Watson
- Fotos: Patrick Pantano
- Layout: The Third Man, Bruce Brand
- Das Album ist dem "Death Of A Sweetheart" gewidmet
Single-Auskopplungen
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Charts
Jahr | Titel | Charts | ||||||||||
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D | US | US Independent | UK | A | CH | S | F | NOR | FIN | NZ | ||
2003 | Elephant | 27 | 6 | - | 39 | 29 | 7 | 21 | 3 | 19 | 6 | |
Singles | ||||||||||||
2003 | Seven Nation Army | - | 76 | - | 7 | - | - | - | - | - | - | - |
2003 | I Just Don't Know What To Do With Myself | - | - | - | 13 | - | - | - | - | - | - | 34 |
2003 | The Hardest Button To Button | - | - | - | 23 | - | - | - | - | - | - | - |
2008 | Seven Nation Army | 5 | - | - | - | - | - | - | - | - | - | - |
Jahrescharts
Jahr | Titel | Kritiker Charts | Leser Charts | ||||||||||
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NME | Spex | Musikexpress | Intro | Rolling Stone | Visions | Les Inrocks | Spex | Musikexpress | Intro | Rolling Stone | Visions | ||
2003 | Elephant | 5 | 3 | 2 | |||||||||
Singles | |||||||||||||
2003 | Seven Nation Army | ||||||||||||
2003 | I Just Don't Know What To Do With Myself | 39 | - | - | 10 | - |
All-Time-Charts
- # 18 in 100 Greatest Albums of the Decade (NME, 2009)
- # 23 in 150 Platten für die Ewigkeit (Visions, 2005)
- # 74 in 100 Greatest Albums Of All Time (NME, 2003)
- # 74 in The Top 200 Albums of the 2000s (Pitchfork, 2009)
- # 141 in Die 500 besten Alben aller Zeiten (Rolling Stone (D), 2004)
- # 390 in The 500 Greatest Albums of All Time (Rolling Stone (US), 2003)
Das Cover
Das Cover des Albums ist wieder titellos und in den drei Standardfarben gehalten und zeigt Jack und Meg in sehr stilisierter Pose und Country-Kostümen auf einem Verstärker sitzen, als Requisiten sind u.a. ein Cricketschläger und ein Totenkopf zu sehen. Es gibt sechs verschiedene Versionen dieses Covers, jeweils eine andere für CD- und LP-Version für drei Gebiete in der Welt (Amerika, Europa, Japan/Australien, etc.). So tauschen die beiden z.B. auf den US- und UK-Versionen jeweils ihre Plätze, auf anderen Versionen verändern sich die Farben der Kostüme, mal tragen beide weiß, mal trägt Meg schwarz, auf einer weiteren Version ist das Cover in schwarzweiß fotografiert. [1]
Die Videos
Wie schon bei White Blood Cells trugen auch bei Elephant die zu den Singles entstandenen Videos enorm zum allgemeinen Aufsehen bei. Waren es zuvor "nur" die innovativen Ideen Michel Gondrys, so durften hier nun drei Regisseure auf unterschiedlichste Art und Weise The White Stripes in der Musikvideogeschichte verewigen:
- Vermutlich wäre jedes Video zu Seven Nation Army Kult geworden, doch die hypnotische Wirkung den Alex & Martins Endlosschleifen-Clip mit den drei Musterfarben der Band, dem Dreieck als zentrale Form und einer Armee von Skeletten auslöste, schien die perfekte Bebilderung für den Universalhit zu sein.
- Ausgerechnet Sofia Coppola war verantwortlich für ein Video, bei dem man sich auch in kommender Zukunft noch am Kopf kratzen wird und sich wundert, was das alles denn nun soll. Jack White singt I Just Don't Know What To Do With Myself und dazu räkelt sich Kate Moss in Unterwäsche auf einer Box und um eine Stripperstange, das Ganze ist in Schwarz-Weiß gefilmt. Trotzdem (oder vermutlich deswegen) ein Clip, den jeder kennt. Jack White, der von der simplen Idee zunächst begeistert war, zeigte sich im Nachhinein enttäuscht vom Video. [2]
- Am Ende ist es dann doch wieder Michel Gondry, der einen weiteren Klassiker für The Hardest Button To Button abliefert. Die Idee ist simpel, Jack und Meg spielen sich mit ihren Instrumenten durch New York, dabei wird jedoch zum einen (wie schon bei Fell In Love With A Girl) Stop Motion verwendet, zum anderen multiplizieren sich dabei die Instrumente und ergeben ein Video, das zwar (von Becks Fünf-Sekunden-Auftritt mal abgesehen) wenig Abwechslung bietet, aber durch seine Grundidee so fasziniert, dass der Clip (der in nur drei Tagen abgedreht wurde) zum Markenzeichen der Band wird.
Videoclips
- 2003 Seven Nation Army (Regie: Alex & Martin) [3]
- 2003 I Just Don't Know What to Do With Myself (Regie: Sofia Coppola) [4]
- 2003 The Hardest Button to Button (Regie: Michel Gondry) [5]
Referenzkasten & Trivia
- Seven Nation Army: "Seven Nation Army" nannte Jack White als Kind die Heilsarmee (Salvation Army). Das Lied handelt vom Klatsch, mit dem Jack und Meg seit ihrem Ruhm leben müssen und wurde in Australien geschrieben. Der vermeintliche Basslauf, der den Song so berühmt machte, ist eine verzerrte Gitarre.
- There's No Home For You Here: Was hier klingt wie ein Keyboard ist ebenfalls ein verzerrter Gitarrensound.
- I Just Don't Know What To Do With Myself: Die Idee, den Song zu covern stammt von Meg White, die dazu inspiriert wurde, nachdem sie die Version von Dusty Springfield hörte.
- In The Cold, Cold Night: Was hier klingt wie ein Bass sind die Fusspedale einer Hammondorgel
- You've Got Her In Your Pocket ist bis dahin der einzige Song, an dem nur einer der Whites beteiligt ist
- Little Acorns: Der Nachrichtensprecher ist Mort Crim, ein Radiomoderator aus Detroit, den Jack White auf Studioaufnahmen seines Bruders (der beim Radio arbeitet) zufällig hörte und auf dessen Monolog basierend den Song schrieb.
- Hypnotize: Der Song wurde ursprünglich von Jack White für die Detroiter Band The Henchmen geschrieben.
- It's True That We Love One Another: Das Lied wurde an einem Tag geschrieben, geprobt, aufgenommen und abgemischt.
Kritiken
The White Stripes | De Stijl | White Blood Cells | Elephant | Get Behind Me Satan | Icky Thump
Seven Nation Army | The Hardest Button to Button