Boris
Boris | ||
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![]() Gitarrist Wata bei einem Boriskonzert am 11. März 2008 in Wien | ||
Herkunft: | Tokio, Japan | |
Aktiver Zeitraum: | seit 1994 | |
Genres: | Drone, Doom, Experimentelle Musik / Avantgarde, Noiserock, Stonerrock, Sludge | |
Labels: | Southern Lord, Hydra Head Records | |
Homepage: | homepage1.nifty.com/boris/ | |
Atsuo – Schlagzeug, Gesang Wata – Gitarre Takeshi – Bass, Gesang | ||
Nagata – Schlagzeug |
Boris sind eine Avantgarde-Drone-Band aus Japan, die 1994 in Tokio gegründet wurde.
Inhaltsverzeichnis
Bandgeschichte
Die beinharten Melvins-Fans Boris (selbst der Bandname ist einem Titel des Melvins-Albums "Bullhead" entleht) rekrutierten sich Mitte der 1990er aus dem Crust- und Hardcore-Underground der japanischen Hauptstadt Tokio. Getreu ihren musikalischen Helden wollten Atsuo (Schlagzeug), Wata (Gitarre), Takeshi (Bass) und der damals noch mitprügelnde zweite Drummer Nagata sich aber von keinerlei Szene vereinnahmen lassen, so dass der musikalische Stinkefinger – wiederum wie bei den Melvins – von Anfang an zur Grundausstattung der Band gehörte. Zudem stammten die Einflüsse der Band von so unterschiedlichen Acts wie Sleep, Nick Cave, Nick Drake oder Venom, wobei sich die buchstäblich stundenlange Monotonie der erstgenannten Drone-Legende aber durchaus als dominantes Element durchsetzen konnte. Das rein instrumentale Boris-Debütalbum "Absolutego" von 1996 stellte dann mit seinem einzigen, über sechzig Minuten dauernden Titeltrack auch eine ausgiebige Melvins/Sleep-Hommage dar, während die Nachfolgealben "Amplifier Worship" (1998), "Flood" (2000) und "Heavy Rocks" (2002) nicht nur Songs unter zwanzig Minuten Länge, sondern mit der Zeit auch Spuren von Psychedelic, Punk und Stonerrock aufwiesen. Mit der Stilmixtur des 2003 erschienenen Albums "Akuma no Uta" gelang es Boris dann erstmals, breitere Aufmerksamkeit (u.a. von Pitchfork Media) zu gewinnen, da die Platte Siebziger-Rock mit Punk, Drone, Doom und Post-Rock kombinierte und das Cover der LP eine direkte Hommage an den von der Band verehrten Nick Drake (bzw. dessen Album "Bryter Late" von 1970) darstellte. "Feedbacker" war dann wiederum eine Rückkehr zur "Ein-langer-Song-pro-Album"-Politik der Band, gefolgt von einer primär von Ambient und Drone geprägten Phase mit den Alben "The Thing Which Solomon Overlooked" (wovon noch zwei weitere Teile erscheinen sollten), "Dronevil" und "Sound Track from Film 'Mabuta no Ura'". "Pink" und "Vein" von 2005 bzw. 2006 beendeten dann die Dröhn-Phase mit ihren wieder deutlich härteren, wenngleich nicht unmelodischen Sounds, wobei "Vein" insbesondere einen Tribut an die Tokioter Crust-Szene darstellte.
Die in Kollaboration mit SunnO))) entstandene EP "Altar" von 2006 hatte dann Einiges an Gaststars zu bieten, da sich von Dylan Carlson und Joe Preston (Earth) über Tos Nieuwenhuizen (Beaver) bis hin zu Kim Thayil (Soundgarden) die Crème der experimentellen Rockmusik zwischen Drone, Doom und Sludge versammelt hatte. Die Platte, welche in den USA über Southern Lord Records erschien, sorgte für einen messbaren Anstieg des Bekanntheitsgrades von Boris, wovon auch das nächste Full-Length-Album des japanischen Trios namens "Smile" profitieren konnte. Hier wurde auch zunehmend mit Samples und Drumcomputer sowie sonstigen manipulierten Sounds experimentiert, während sich Look und Texte der Band wie auch der Albumtitel über die hedonistischen Achtzigerjahre lustig machten.
Bis heute pflegen Boris einen unglaublich hohen Ausstoß an Tonträgern verschiedenster Art, da mit "New Album" (!), "Attention Please" und "Heavy Rocks" (ein optisches, nicht jedoch musikalisches Remake des gleichnamigen Boris-Albums von 2002) allein 2011 schon wieder drei neue LPs (!) der Band veröffentlicht wurden.
Diskographie
- Alben
- 1996 Absolutego (Southern Lord)
- 1998 Amplifier Worship (Southern Lord)
- 2000 Flood
- 2002 Heavy Rocks
- 2003 Akuma no Uta (Southern Lord)
- 2003 Boris at Last: -Feedbacker-
- 2004 The Thing Which Solomon Overlooked
- 2005 Dronevil
- 2005 Soundtrack from Film “Mabuta no Ura”
- 2005 Pink (Southern Lord)
- 2005 Archive (Live)
- 2006 The Thing Which Solomon Overlooked 2
- 2006 The Thing Which Solomon Overlooked 3
- 2006 Vein
- 2008 Smile (Southern Lord)
- 2011 New Album
- 2011 Heavy Rocks
- 2011 Attention Please
- Merzbow-Kollaborationen
- 2002 Megatone
- 2004 04092001
- 2005 Sun Baked Snow Cave (Hydra Head Records)
- 2007 Walrus/Groon EP (Hydra Head Records)
- 2007 Rock Dream (Southern Lord)
- Andere Kollaborationen
- 1998 Black: Implication Flooding (mit Keiji Haino)
- 2006 Altar (mit Sunn O)))) (Southern Lord)
- 2006 Rainbow (mit Michio Kurihara)
Jahrescharts
Jahr | Titel | Kritiker Charts | ||
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Spex | Pitchfork | TMT | ||
2006 | Altar (mit Sunn O)))) | |||
2006 | Pink | |||
2007 | Rainbow (mit Michio Kurihara) | |||
Singles | ||||
2006 | Farewell |
All-Time-Charts
- Akuma No Uta
- Pink
- Ibitsu
Referenzbands
- Sonic Youth, Envy, Sunn O)))
- wurden beeinflusst von: Earth, Melvins